Viele Branchenkenner sehen in der Modulbauweise die Bauform der Zukunft. Diese Bauweise benötigt deutlich weniger Bauzeit als andere Bauweisen und erweist sich als ökologischer als Individualbauten. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Aspekte der Modulbauweise zusammen, einschließlich ihrer Vorteile, Nachteile, Kosten und Arten von Modulhäusern.

Was ist modulares Bauen?

Kennzeichnend für das modulare Bauen ist der Einsatz von vorgefertigten Bauteilen. Diese Bauelemente werden in Fabriken produziert und dann zum Baugrund geliefert, wo sie zu einem Gebäude zusammengesetzt werden. Die Modulbauweise findet sowohl im Wohnungsbau als auch im Gewerbebau eine wachsende Verbreitung.

Arten des modularen Bauens

• Fertigbauteile: Hier kommen einzelne vorgefertigte Bauelemente zur Anwendung. Bei einem Holzrahmenbau beispielsweise bildet eine Konstruktion aus Holzrahmen das Grundgerüst. Dieses Grundskelett dient als Halterung für vorgefertigte Wand- und Deckenflächen.
• Raummodule: Diese Form der Modulbauweise weist einen deutlich höheren Grad der Vorfertigung auf. Dazu zählen beispielsweise Containerhäuser, die sich aus bereits vollständig schlüsselfertigen Raumcontainern zusammensetzen.

Konstruktionsarten von Basis und Rohbau

Die Konstruktionsarten von Häusern in Modulbauweise unterscheiden sich bei den einzelnen Herstellern teilweise erheblich. Das beginnt bei den verwendeten Werkstoffen, die von Holz und holzbasierten Werkplatten über Stahl und Stein bis hin zu Aluminium, Glas und Ziegel reichen.

• Containerbauten: Einheiten sind vollständig vormontiert und oft im Inneren komplett ausgestattet. Einzelne Raumzellen können unterschiedliche Zwecke erfüllen, wie Bürocontainer, Sanitärcontainer oder Wohncontainer.
• Tafelbauweise: Auch bekannt als Plattenbauweise. Das Modulhaus wird aus einzelnen, vorproduzierten Wand- und Bodenplatten zusammengesetzt.
• Skelettbauten: Ein Rahmen aus Stahl, Holz oder Stahlbeton bildet das Grundgerüst. Vorproduzierte Bodenplatten und Wandplatten werden angefügt. Die Raumausstattung basiert auf einem Baukastenprinzip.

Vor- und Nachteile

Vorteile

• Niedrigere Baukosten: Durch die Vorfertigung wird weniger Bauzeit und Personal benötigt, was die Kosten reduziert.
• Geringere Materialkosten: Standardisierte Herstellungsmethoden und serielle Fertigung machen die Werkstoffe günstiger.
• Gut geeignet für Bausatzhäuser: Die Modulbauweise ermöglicht den Hausbau nach dem Baukastenprinzip.
• Flexibilität: Häuser wachsen mit. Zusätzliche Module lassen sich anbauen und wieder entfernen.
• Erprobte Produktionsabläufe: Serielle Fertigung führt zu hohen Qualitätsstandards.
• Geringe Umweltauswirkungen: Produktion in kontrollierter Fabrikumgebung ermöglicht besseres Recycling und weniger Abfall.

Nachteile

• Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten: Nicht jedes Detail ist anpassbar, was bei sehr individuellen Bauten problematisch sein kann.
• Einschränkung bei Baumaterialien: Einige Materialien wie Stein eignen sich weniger für die Vorfertigung.
• Probleme bei der Genehmigung: Baugenehmigungen können schwieriger zu bekommen sein, obwohl viele Modelle an örtliche Bestimmungen angepasst werden können.

Preisspannen für die Anschaffung

Basisbausätze und individuelle Innenausbaukosten

• Basisbausätze: Die Rohbaukosten für ein modulares Kleinhaus beginnen bei etwa 10.000 bis 20.000 Euro. Dieser Preis umfasst Bodenplatten, Stützkonstruktion, Wände, Dach und bei zweistöckigen Häusern eine Zwischengeschossdecke.
• Individueller Innenausbau: Mit Installation und ohne Möblierung und Haustechnik müssen Kosten bis 50.000 Euro kalkuliert werden.

Schlüsselfertige Modulhäuser

• Kleine Containerhäuser: Mit einer Grundfläche von 30 m² ab etwa 24.000 Euro.
• Schlüsselfertiger Holzhaus Bungalow: 50 m² ab etwa 100.000 Euro.
• Singlehaus mit 50 m² Wohnfläche: Rund 100.000 Euro.
• Preis pro Quadratmeter: Je nach Ausstattung zwischen 2.000 und 4.000 Euro je schlüsselfertigen Quadratmeter Wohnfläche.

Fazit

Die modulare Bauweise bietet zahlreiche Vorteile gegenüber traditionellen Bauweisen, darunter niedrigere Kosten, kürzere Bauzeiten und geringere Umweltauswirkungen. Trotz einiger Einschränkungen bei der Gestaltung und Materialwahl ist diese Bauweise besonders für Projekte geeignet, bei denen Effizienz und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen. Modulare Häuser sind flexibel, können schnell errichtet und an individuelle Bedürfnisse angepasst werden, was sie zu einer attraktiven Option für die Zukunft macht.